Von Saxonia waren wir, Tom, Egbert und Schorse nach zwei Jahren Vorbereitung für die EBHC 2014, für die European BowHunter Competition in Confolens, Carantes, Frankreich, 1200 km von hier, circa 100 km vom Atlantik entfernt, dabei.
Das Resümee nach Tagen voller Eindrücke, neuer Bekanntschaften, Erlebnisse: Das muss man einfach mitgemacht haben. Nicht nur Landschaften, Kultur, Essen, Trinken und Sprache im Gastlandes sind anders, auch die Herausforderungen beim Schießen: die Entfernungen sind äußerst anspruchsvoll, die Parcours eine echte Herausforderung, mehrere Tage Schießen zehrt an der Kondition, die Kommunikation in mehreren Sprachen ist zusätzlich anstrengen, der eigene Erwartungsdruck kommt noch dazu.
Mit 890 Bogenschützen erlebten wir im Juni eine besondere Woche. Tolle Stimmung schon am ersten Tag beim Defilee der Nation durch die ganze Stadt, begleitet von mittelalterlich gekleideten Reiterinnen im Damensitz mit lebenden Falken auf dem Arm. Wir, von der AAE, vorne weg gefolgt von allen anderen Nationen mit Konfettiregen und Empfang mit Kanapee und Wein der Region. Ganz großes Kino für uns und für die beschauliche Stadt Confolens.
Es folgten fünf heiße Wettkampftage. In jeweils vier von fünf Parcours galt es sein Können punktgenau und zielsicher unter Beweis zu stellen. Zwischendurch gab es einen Ruhetag, der nötig war, mussten wir doch alle um spätestens 6:15 Uhr aufstehen. Von 9:30 Uhr bis mindestens 16:00 Uhr, manche brauchten bis 19:00 Uhr, also mindestens über 6,5 Stunden Wettkampf im schwierigen Gelände, bei extremer Hitze. Abends wieder zurück, vor 18:00 Uhr waren wir nie „zu Hause“. Noch Einkaufen, Kochen, und zwischendurch immer wieder Duschen bei den extrem heißen und schwülen Temperaturen. Dann Ergebnisse reflektieren, Strategien und Taktik für den nächsten Tag festlegen und Flüssigkeit auffüllen. Und dann z.B. noch mit Horst Kunkler, unserem Zeltnachbarn, dem 5-fachen Weltmeister in der Langbogenklasse, 16 x Europameister, 31 x Deutschermeister, sich über Phil, dem englischen Nationaltrainer der Langbogenklasse zu unterhalten, mit dem Schorse am nächsten Tag zusammen in einer Gruppe schießt.
Unsere Ergebnisse: Tom wurde, nachdem er am ersten Tag auf dem 19. Platz von 108 lag, nach vier Tagen 45. in der Langbogenklasse Adult Male. Er erzielt 1097 Zähler, eine sehr gute Leistung! Der Erste in seiner Gruppe erzielte 1551 von 2.240 möglichen Zählern. Egbert belegte in der Klasse Bowhunter Recurve Veteran Male von 43 Teilnehmern den 38. Platz mit 863 Zählern; der Erste in dieser Gruppe erreichte 1652 Zähler. Für jemanden der nur horizontal auf unserem Vereinsgelände auf Scheiben trainieren kann, ein super Ergebnis, denn hier wurde auf 3-D Tiere geschossen mit Hoch- und Tiefschüssen sowie Weitschüssen bis 54 m in Feld, Wald, Wiesen, Steilhängen, in und über Bächen, Schluchten und Tälern. Schorse belegte in derselben Kasse den 43. Platz, da er am zweiten Tag leider mit Hexenschuss für diesen Tag ausfiel und somit aus dem Wettkampf ausschied. Viel erlebt haben wir, auch Spaß gehabt, viel Neues kennen gelernt und – allein die Teilnahme zählt!
Ausblick: immer weiter trainieren! Denn 2015 fahren wir zur Weltmeisterschaft nach Ungarn und 2016 zur nächsten Europameisterschaft nach Österreich.
M. Schorse