Alle diejenigen die unseren Materialkeller nutzen, waren über Jahre genervt, dass immer mehr Material unsortiert den Weg in den Keller fand. Nur mit akrobatischen Fähigkeiten kam man an seine Sportmaterialien ran. Immer wieder wurde was reingestellt. Immer wieder wurde etwas in den Weg gestellt.
Da wir vor dem Einbau der Kellerfenster gezwungen waren, Platz für die Handwerker zu schaffen, nahmen Ernie und Schorse sich vor, hier einmal aufzuräumen. Beide hatten eine Vision wie es besser organisiert und gepflegter aussehen könnte.
Am Anfang stand fest, dass wir die kleinen Ecken vor den Fenstern, die wir freigeräumt hatten, doch einfach mit restlicher weißen Farbe streichen sollten, damit wenigstens diese Ecken gut aussehen. Oder doch gleich auch die ganze braune Decke mitstreichen? Damit rein optisch wenigstens von oben her etwas mehr Licht in das dunkle Durcheinander kommt.
Ein Absperrhahn, der nicht mehr zu bewegen war, musste erneuert werden. Erstaunt waren wir als wir auch noch einen zweiten Absperrhahn fanden, der ebenfalls gleich mit erneuert wurde. Auch eine Steckdose wurde noch entdeckt, von denen wir nicht wussten, dass es sie gab. So gab es immer wieder Überraschungen, sogar für uns Alteingesessenen.
Laut Siggi brütete jedes Jahr Rotkelchen im Keller.
Da die neuen Fenster nun Fliegennetze haben, kann es nicht mehr vorkommen, dass Laub hineingeweht wird und Eier nicht unausgebrütet bleiben.
Tetris-mäßig versuchen wir der Unordnung Herr zu werden. Räumten Sachen hin und her und her und hin und vor und zurück. Ziel war es zu streichen zu renovieren, zu reorganisieren, Regal und Lagersysteme wieder in Gang zu bringen und dass weg zu schmeißen, was keiner über Jahre benötigt hat und dass was selten benötigt wird, ganz nach hinten zu stellen.
Als wir feststellten, dass es eine sinnfreie platzraubende Verlegung von Abwasserrohren von zwei Terrassenabwasserabflüssen gab, beschlossen wir diese weg von den Wänden und platzsparend unter die Decke zu legen. Wir merken schnell, dass es dringend notwendig war, diese Rohe auch zu erneuern, da sie über die Jahre schon ein wenig zugesetzt waren. Schwierig war hier die Materialbeschaffung. Corona bedingt kamen wir nicht mehr eben einfach so in die Baumärkte.
Aufgehalten wurden wir auch dadurch, dass immer der Müllcontainer schnell voll war und wir jeweils eine Woche warten mussten, bis er abgeholt wurde.
Wo wir konnten arbeiteten wir zu zweit ansonsten auch alleine, einmal aus Platzgründen, und andererseits es galt ja persönlichen Abstand zu halten. Immer wieder musste das Konzept neu überlegt werden: Wo kommen die Sachen unserer ehemaligen Fußballabteilung hin? Aufheben oder wegschmeißen? Zum Wegschmeißen doch zu schade? Lösungen wurden gefunden.
Nach gefühlten drei Wochen, wo jeder von uns fast jeden zweiten Tag im Keller war, nach zusammen über 120 Arbeitsstunden, kann sich unser renovierter Materialraum sehen lassen.
Vorstandsmitglieder, Spartenleiter und auch unser Ehrenvorsitzender staunten bei der Besichtigung nicht schlecht. „Wahnsinn!“, „Toll!“, „War der Keller eigentlich immer so groß?“ waren einige spontane Äußerung von Ihnen.
Übrig geblieben sind ein Zelt und ein Luftmatratze. Wem gehört das? Bitte abholen!
Wir hoffen, dass der neue Glanz des Raumes, die gestrichenen Schränke, Gitter, Türen und die Ordnung lange erhalten bleiben.
Martin Schorse